Über einen thermischen Prozess kann nachhaltiger Festbrennstoff aus Biomasse gewonnen werden. Bei der eingesetzten Technologie werden Holzabfälle, z. B. von Verpackungsunternehmen, genutzt, um daraus wieder nutzbare Kohle zu produzieren. Beim Torrefizieren, also einem Verkohlungsprozess unter Luftabschluss und bei hohen Temperaturen, wird das Holz behandelt. Bei dieser thermischen Behandlung erhöht sich die massen- und volumenbezogene Energiedichte und damit der Heizwert des Rohmaterials.
Beim Mahlprozess kommen Mühlen und Sichtsysteme von NEUMAN & ESSER zum Einsatz. Aus dem Holzabfall wird hochwertiges Kohlepulver. Um Kohlepulver herzustellen, werden die Holzabfälle zunächst gesiebt und grobe Stücke und Verunreinigungen entfernt. Anschließend werden sie mit einer Hammermühle vorzerkleinert. Nach der Torrefizierung transportiert ein Förderband das Holz zum Aufgabebehälter des Mahlsystems. Von dort gelangt es kontinuierlich über eine Dosierschnecke und einen Magnetabscheider zur Eintragsschleuse einer Prallsichtermühle, die das Holz auf die gewünschte Korngröße zerkleinert, um die spezifische Oberfläche zu erhöhen und damit eine effiziente Verbrennung und Energiegewinnung zu gewährleisten. Anschließend wird das Pulver in einem Zyklonpatronenfilter aus der Prozessluft abgeschieden.
Prallsichtermühlen eignen sich bestens für die Zerkleinerung spröder Feststoffe auf eine definierte Oberkornbegrenzung. Unsere patentierte Prallsichtermühle ICM kombiniert die effiziente Prallzerkleinerung mit einer trennscharfen Sichtung in einem Aggregat. Die gewünschte Feinheit des Endproduktes ist über die Sichterraddrehzahl stufenlos einstellbar.
Da torrefiziertes Holz häufig Verunreinigungen wie Sand enthält, erfordert die schnelllaufende ICM Sichtermühle besondere Verschleißschutzmaßnahmen. Die Mahlgeschwindigkeit, die einen überproportionalen Einfluss auf den Verschleiß hat, wurde daher um ein Drittel reduziert und zudem die austauschbaren Verkleidungen im Mahlraum sowie die Mahl- und Sichtwerkzeuge äußerst verschleißfest ausgeführt.
Der Prallsichtermühle ist ein Zyklonpatronenfilter nachgeschaltet. Es kombiniert das Prinzip der Abscheidung in einem Zyklon mit Einlaufspirale, zylindrischem Gehäuse und Austragskonus mit den Vorteilen eines Patronenfilters. Das kompakte und druckstoßfeste Filter spart Kosten und Bauraum. So entfallen durch den integrierten Radialventilator die Saugleitung vom Filter zum Ventilator, die Schallisolierung des Ventilator-Gehäuses sowie das Explosionsrückschlagventil zwischen Filter und Ventilator.
Ein Unternehmen stellt Kohle aus Biomasse her, wofür die Biomasse unter Luftabschluss bei Temperaturen von 250 bis 300 °C torrefiziert wird. Damit das Holz als effizienter Brennstoff in Ofenfeuerungen eingesetzt werden kann, muss die „Biokohle“ vermahlen werden. Für seine Produktionsanlage entschied sich der Kunde dazu, usere Mühlen- und Sichterexpertise und große Erfahrung bei der Vermahlung unterschiedlichster Materialien zu nutzen. Als Basis für das Scale-up dienten Mahlversuche auf der Versuchsanlage in unserem Test Center in Übach-Palenberg. Daraufhin erhielten wir einen Auftrag über ein ICM 240 Mahlsystem für einen Eintragsmassenstrom von 5000 kg/h. Bei der Herstellung seines Kohlepulvers verwendet der Kunde nach dem Sieben seines Holzes eine Hammermühle zur Zerkleinerung. Im Mahlsystem gelangt es kontinuierlich über eine Dosierschnecke und einen Magnetabscheider zur Eintragsschleuse der Sichtermühle. Die Sichtermühle zerkleinert das Holz auf die vom Kunden geforderte, mittlere Korngröße von d50 = 150 μm.
Nach dem Mahl- und Sichtprozess wird das Pulver aus der Mühle in ein Zyklonpatronenfilter gesaugt und dort vom Trägerluftstrom abgeschieden. Eine Zellenradschleuse befördert das fertige Kohlepulver aus dem Filter hinaus. Mittels pneumatischer Förderung gelangt es schließlich in ein Fertiggutsilo mit Verladestation für Silofahrzeuge. Die Mahlanlage mit der Prallsichtermühle ICM 240 erreicht dabei mühelos Durchsätze von bis zu 5.000 kg/h.
