Gasdichte Triebwerke

Sei es in Europa, den USA oder bei global agierenden Konzernen aus der Petrochemie- und Öl & Gas Branche - die Forderung nach „Zero Emission“ von Maschinen und Anlagen verankert sich immer mehr im Sinne der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes der Betreiber. Entsprechend dürfen Treibhausgase, wie beispielsweise CO2 und CH4 oder toxische Gase, nicht mehr in die Atmosphäre gelangen.

Mit der Membrantechnik, die nun durch die Akquisition der Andreas Hofer Hochdrucktechnik Teil des Kompressorportfolios der NEA GROUP ist, kann NEUMAN & ESSER das Postulat der absolut emissionsfreien Verdichtung erfüllen.
Dafür sorgt allein schon das Konstruktionsprinzip des Membrankompressors, der „hermetisch dicht“ ist. Das Design des Hubkolbenkompressors ist jedoch anders. In der Kreuzkopfausführung entsteht in der Kolbenstangendichtung immer eine Leckage, die zwar sehr klein ist, jedoch in die Atmosphäre gelangen kann, wenn das Triebwerk nicht entsprechend dicht ist. Getrieben sowohl durch Kundenforderungen, aber auch durch eigene F&E Aktivitäten, z.B. bei Biogaseinspeisekompressoren, hat der Zentralbereich Technik (ZT) von NEUMAN & ESSER bereits viele der bewährten Triebwerksbaugrößen als gasdichte Variante entwickelt.

Während alle beweglichen Teile im Triebwerk unverändert geblieben sind, wurde bei den „GT“ Triebwerken besonderes Augenmerk auf die Stabilität des Kurbelgehäuses aus Gusswerkstoff und auf die Auswahl einer geeigneten Wellendichtung der Kurbelwelle gelegt. Im Prinzip wurde je nach Triebwerk entweder „gerechnet“ oder „gedrückt“, um die zulässigen Spannungen zu ermitteln und dann davon die notwendigen Wandstärken abzuleiten. Beide Methoden führten zu den jetzt verfügbaren Triebwerkstypen mit dem Zusatz „GT“ für „gasdicht/gas tight“.
Je nach Anwendung und Kundenforderung wird auftragsbezogen die passende Wellendichtung ausgewählt. Dabei stehen Gasdichtheit und Lebensdauer im Vordergrund. Nach teilweise ersten „lessons learned“, insbesondere im Biogassegment, ist nun eine verlässliche Lösung vorhanden. Aufgrund der gesammelten Erfahrungen in den letzten fünf Jahren sowie der gewählten Auslegungsmethodik der Kurbelgehäuse kann ZT im Auftragsfall sehr schnell auf die Forderungen des Vertriebs nach weiteren NEA Triebwerken für die emissionsfreie Verdichtung reagieren – konkret binnen zwei Wochen.
Soweit technisch möglich und vom Kunden gewünscht, werden in Zukunft vorrangig Lösungen mit Membrantechnik für „Zero Emission“ gesucht, so dass die Notwendigkeit nach gasdichten Triebwerken entfallen kann, aber nicht muss.